Hasan fährt Taxi. Er war früher angestellt. Vor 7 Jahren machte er sich selbständig. Für 35.000 € kaufte er eine Taxikonzession. Er fährt einen Skoda. Stets ist der Wagen sauber. Die Scheiben sind picobello geputzt. Wenn er auf Kunden wartet, holt er oft sein Reinigungsspray und ein Zewatuch heraus und putzt die Scheiben … Das Innere des Wagens stets ausgesaugt, gepflegt, aufgeräumt. Er raucht nicht. Er ist immer sauber angezogen und stets höflich zu den Kunden. Vor 4 Jahren kaufte er seinen 2. Wagen und eine 2. Konzession. Vor 3 Jahren einen Dritten Wagen und eine 3. Konzession. Er hat mittlerweile 2 angestellte Fahrer und 5 Aushilfen, die er zeitweise einsetzt. Er fährt aber noch selbst mit. Seine Frau macht die Buchhaltung. Er legt sich krumm für seine Familie. Seinen 4 Kindern soll es später mal besser gehen. Sie sollen nicht in diesem Schichtrhythmus rund um die Uhr arbeiten müssen, der so anstrengend ist. Und nachts die Angst… Angst vor komischen Kunden, … vor Überfällen, trotz Notruffunktion und einem Messer unter dem Sitz … die Angst fährt bei einigen Kunden mit, da ist er froh, wenn die endlich aussteigen, bezahlt haben und nichts passiert ist … das sind weniger die alkoholisierten Gäste … nein, da hat er manchmal Angst, dass die ihm in den Wagen reiern …. nein, … erst jüngst ist ein Kollege überfallen und ausgeraubt worden. Wenn da einer hinten sitzt, hat man als Fahrer kaum ne Chance …, aber das ist wohl Berufsrisko, … aber kein schönes, …. nein, da soll es seinen Kindern mal besser gehen … Der älteste geht schon aufs Gymnasium. Er hat aber Schwierigkeiten mit Mathematik und Deutsch. Er hofft, dass er das Gymnasium schafft. Er soll mal studieren, wenn möglich. Vor ca. 4 Monaten kam eine Prüfungsanordnung. Eine junge Betriebsprüferin vom Finanzamt prüft seit ca. 8 Wochen in seinem Betrieb. Mal ist sie da, mal ist sie nicht da. Häufiger ist sie nicht da. Bis jetzt war sie erst an 3 Tagen in seinem Betrieb, erzählte seine Frau. Sie habe gleich am Anfang nach Schichtzetteln gefragt. Die hatte aber Hasan nicht. Auch nicht für seine Fahrer. Sie meinte, sie würde die Buchführung verwerfen, dabei Taxifahren die Schichtzettel aufbewahrt werden müssten. Hasan hat stets die Einnahmen aus seiner Schicht gezielt und in einen Kassenbericht eingetragen. Auf seine angestellten Fahrer und die Aushilfen haben die so gemacht. Die Betriebsprüferin meint, das genüge nicht. Es müsse auch pro Schicht der Anfangskilometer und der Endkilometer bestand das Taxis aufgeschrieben werden. So wisse sie gar nicht, wer mit welchem taxigefahren wäre. Hasan schüttelte den Kopf: Das wisse er nach einiger Zeit dann auch nicht mehr. Aber er habe nur 3 Taxen und neben ihm sei nur 2 Fahrer fest angestellt. Um den Schichtbetrieb zu gewährleisten, würden die Aushilfen dann fahren, wenn seine fest angestellten Fahrer oder er schlafen müssten. Immerhin könnte keiner von ihnen 24 Stunden am Stück fahren. Die Prüferin wollte wissen, woher er dann wisse, dass die Fahrer bei ihm das vereinnahmte Geld doch ablieferten. Er schaute sie verwundert an. Warum sollte das nicht stimmen?, fragte er zurück. Die Fahrer fahren ihre Schichten und geben dann das vereinnahmte Geld zurück. Die Prüferin meinte, dass er doch überprüfen müssen, ob die Fahrer viel oder wenig gefahren wären. Sie würden doch nicht immer gleich weite Strecken fahren, hätten nicht immer gleichviele Gäste bei sich und könnten, wenn er den Anfangskilometerstand nicht aufschreibe, ihn doch betrügen. So könnten sie einige Kunden oder einige Kilometer einfach wegfallen lassen und ihm das Geld nicht geben. Immerhin zahle er nicht so üppig, sondern nur 7,50 € pro Stunde, so dass vielleicht der eine oder andere ein paar Euro aus der Kasse nehmen könne. Hasan erklärte der Betriebsprüfer, dass er seinen Mitarbeitern und in Aushilfen vertraue. Er könne schließlich nicht hinterherfahren. Und auch wenn der Anfangsbestand und der Endbestand der Schicht auf dem Schichtzettel stünde, könnten die Fahrer doch behaupten, dass sie mehr Leerfahrten gemacht hätten oder eine private Besorgung. Es sei schließlich nicht jede Fahrt mit Kunden besetzt. Die Prüferin meint jedoch, dass pro Kilometer 1 € verdient werden müsse. Wenn der Fahrer also 400 km gefahren wäre, müsse er dann auch rund 400 € abgeben und abrechnen. Wenn er nach seiner Schicht aber etwas abklemmt und behauptet nur 200 oder 300 km gefahren zu sein und er nur 200 € oder 300 € ihm abgibt, stimmt etwas nicht. Aber wie will Hasan das prüfen, wenn er keinen Anfangskilometerstand festhält? Hasan schüttelte bestürzt den Kopf und meint, dass das seine Fahrer nicht mit ihm machen würden. Er glaube Ihnen, wenn Sie dann eben nur 200 oder 300 € ihm abgeben würden und darüber abrechnen würden, dann wäre das so. Sie wären fast wie eine Familie. Und einen Bruder betrügt man nicht. So denke er. Und so wären auch seine Fahrer. Die Prüferin hat dann die ganzen Reparaturrechnungen der Autos, die Inspektionsrechnungen und TüV- Untersuchungsberichte herausgesucht. Was sie damit wohl will?
Die Prüferin hatte auch einige Ersatzteilrechnungen gefunden, aber keinen Lohn dazu. Hasans Frau berichtete ihm, dass die Prüferin gefragt hätte, wer die Ersatzteile eingebaut hätte. Sie hätte ihr dann gesagt, dass Hasan und ein Freund von ihm die Teile eingebaut hätten. Der Freund sei gelernter Autoschlosser. Der könne sowas ganz gut. Ihr Mann würde dann nur helfen. Auch Beulen und Kratzer würde der Freund zusammen mit ihrem Mann dann häufig selbst beseitigen.
Die Prüferin hat Hasan dann damit konfrontiert, dass die Taxameter einen anderen Gesamtbestand auswiesen, als die Fahrzeuge. Ob an den Kilometerbeständen in den Fahrzeugen etwas manipuliert worden sei, wollte sie weiter wissen? Dann hatte sie eine Zeitschiene aufgebaut, die nach ihrer Auffassung ergeben sollte, dass aufgrund des TüV Berichts und der Reparaturrechnungen bzw. der sonstigen Belege die Wagen wohl sehr ungleichmäßig benutzt werden würden. Hasan hatte sich darüber noch nie Gedanken gemacht. Sie meinte aber, das könne nicht sein. Offenbar würde er an den darauf stehenden Schrauben. Er war verärgert. Er wisse gar nicht wie das geht. Weder er würde selbst daran schrauben noch einer seiner Mitarbeiter. Was sollte das aufbringen? Sie lächelte ihn dabei an und meinte, wenige Kilometer = weniger Umsatz und weniger Umsatz = weniger Steuern? Dass sie so denke, hatte er schon kapiert. Er schüttelte energisch den Kopf und wehrte ab: Er würde auch niemanden kennen, der an den Tachoständen für ihn manipulieren könne. Die Prüferin hatte daraufhin ihn nur merkwürdig angeschaut. Ob sie ihm glaubte?
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