Sie sitzt im Flieger neben ihrem Mann und hat Angst. Unter 10.000 € darf sie bloß einführen … der Flieger landet in ca. 20 Min in Frankfurt/M. Sie hat über 20.000 € dabei … er etwa 25.000 € … was sollen Sie machen? … Etwa eine halbe Stunde später steigen die beiden mit den anderen ca. 140 Passagieren aus, gehen über den Finger raus ins Terminal. Vor dort zur Gepäckausgabe. Die Förderbänder drehen sich schon, als sie zur Gepäckausgabe kommen. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, tatsächlich aber vielleicht nur 10 Minuten, dann haben sie ihre drei Gepäckstücke. Sie glaubt, dass sie nicht lügen kann, sie wird bestimmt ganz rot, wenn sie ein Zöllner was fragt. Sie schaut ihren Mann fragend an. Er raunt ihr zu: es wird schon gut gehen. Sie beladen einen Kofferkuli und gehen mit vielen anderen Passagieren zum Zoll – rechts der rote Bereich mit anmeldepflichtigen Waren und Geld ab 10.000 €, links der grüne Bereich, wenn man nichts anzumelden hat. Sie schaut auf den Boden. Nur einfach durch. Keinen anschauen. Das kann nur verräterisch sein. Einfach auf den Boden schauen und schnell durch. Es sind nur noch wenige Meter. Sie spürt, wie Schweiß ihr unter den Achseln rinnt. Ihr Gesicht muss knallrot und schweißnass sein. Vor Anstrengung? Vor Aufregung? Vor Angst? Sie ist kurz der der Milchglastür mit der grünen Aufschrift. Nur noch wenige Meter, dann sind sie durch. Ihr Mann hatte doch Recht, es ist ganz einfach. Sie solle sich nur auf ihn verlassen. Also schiebt sie mit ihrem Mann den Kofferkuli immer weiter geradeaus. Die anderen kommen ja auch durch … ob die auch alle was zu verbergen haben? Oder die meisten? Die die neben ihr im Flieger saß und Parfum kaufte, die bestimmt. Die sah nach viel Geld aus… Haben die anderen oder speziell ihre Nachbarin im Flieger mehr als 10.000 € jeweils dabei? Oder andere zu erklärende Sachen? Sie sind doch nicht die einzigen, die nicht ganz ehrlich am Zoll sind. Also was soll´s … noch zwei, drei Schritte, dann ist es vorbei. Die Tür öffnet sich vor ihnen. Einige Mitreisende gehen hindurch. Da kommt von links ein Mann auf sie zu. Sie hat ihn gar nicht wahrgenommen. Fast hätte sie ihn umgerannt. Ob sie etwas zu verzollen hätte, ob sie anmeldepflichtige Waren, Geld oder Waffen bei sich habe …? Soll sie jetzt rennen? Nein, es hat keinen Sinn. Sie tut so, als verstehe sie ihn nicht. Doch seine Fragen und Gesten sind klar … so ein Ärger aber auch. Warum hat er nur sie angehalten. Doch halt. Sie sieht, dass auch ihr Mann und noch eine anderer Mann von zwei anderen Zöllnern angehalten wurden. Sie wird in ein Seitenzimmer gebeten. Was soll sie nur sagen? Ihr Mann hatte gesagt, es wird schon gut gehen … und jetzt? … Eine Zöllnerin kommt hinzu und fragt ebenfalls sehr höflich, ob sie etwas anzumelden habe und als sie wiederholt verneint, fragen beide Zöllner nach Bargeld oder Bankbelegen, aber sie bleibt eisern … sie hat nichts dabei. Die Zöllner fragen noch mal nach Bargeld: in den Schuhen, im Koffer, im Portemonaie oder sonstwo …? Sie verneint. Was sie dabei habe an Geld. Sie antwortet ca. 1.500 €. Die Zöllnerin fragt, wo sie herkomme und wie lange sie weg war, ob sie allein geflogen sei usw. Sie antwortet nur zögernd, verstockt. Sie denkt die Zöllnerin muss jetzt nicht auf freundlich machen, sie will sie doch sowieso nur einlullen und in die Falle locken. Damit sie redet und sich verrät. Alles kriminalistische Tricks. Sie sagt am besten gar nichts … wie es wohl ihrem Mann ergangen ist …? Ob der schon durch den Zoll durch ist oder ob im das Gleiche wiederfährt wie ihr heute? Die Zöllnerin schaut sie fragend an… ist Ihnen nicht gut? Haben Sie meine Frage nicht verstanden, hört sie die Zöllnerin wie aus weiter Ferne sie fragen. Doch, alles okay, sagt sie, ohne dass wirklich alles okay wäre … sie hat Angst.
Ob es auch mehr sein könne als 1.500 € fragt die Zöllnerin. Nein antwortet sie und dann knickt sie etwas ein, indem sie sich korrigiert und einräumt, es könnten vielleicht auch 2 oder 3.000 € sein…. Die Zöllnerin schaut sie intensiv an und hakt dann nach: das ist aber ein Riesenunterschied: 1.500 bis 2 oder 3.000 € … was gilt denn jetzt?, fragt die Zöllnerin. Was haben Sie denn wirklich bei sich: 1.500 oder 2.000 oder 3.000 €?, fragt die Zöllnerin. Deren Kollege schaut schon so neugierig. Sie wissen, dass Sie Bargeld ab 10.000 € anmelden müssen …?
Sie nickt. Auf Verständigungsschwierigkeiten kann sie nicht raus … das glaubt ihr keiner. Sie hat doch einen deutschen Pass und lebt in Deutschland … aber am Liebsten würde sie im Erdboden versinken und in Ruhe gelassen werden. Auch ist ihr Mann nicht da, dessen Hilfe sie jetzt unbedingt bräuchte … Und wo denn das Geld seil und sie möge es doch bitte vorzeigen, hört sie die Zöllnerin neben sich zu ihr sagen. Sie gibt daraufhin ihr Portemonaie der Zöllnerin. Diese öffnet es in ihrem Beisein und zählt nach: 9 Scheine zu 500 €, 10 zu 200 €, 15 zu 100 € und ein Fünfziger, zwei zwanziger und drei Zehner und etwas Hartgeld im Wert von etwas mehr als 10 Euro. Das sind ja über 8.120 € staunt die Zöllnerin. Sie sagten doch mehrfach, dass sie nur ca. 1.500 € bei sich hätten…? Sie schweigt. Sie schaut wieder auf den Boden. Dann fragen sie ob sie den Koffer öffnen dürften und schauen sich den Inhalt gründlich an. Eine wohl eher rhetorische Frage. Das dürfen die doch eh. Außerdem ist in dem Koffer nichts aufregendes drin. Also nickt sie etwas hilflos. Nichts, bestätigt die Zöllnerin, die sich hauchdünne Handschuhe übergezogen hatte und professionell den Koffer und die darin befindlichen Kleidungsstücke abgetastet hatte. Wenn die nur aufhören und nicht weiter suchen, denkt sie. Kann ich jetzt gehen?, fragt sie? Die Zöllnerin sagt, gleich, gleich sind wir fertig … Darf ich mal kurz? fragt sie höflich, lächelt und nimmt ihr die Jacke ab, die sie auf dem Arm hielt. Die Zöllnerin tastet geschickt die Taschen und das Futter der Jacke ab und findet sofort die Verdickung: in der Innentasche den dicken Briefumschlag von der Bank. Es raschelt auch schon das Papier und die Zöllnerin fingert den Umschlag aus de Tasche und legt ihn auf den Tisch. Wieviel? fragt die Zöllnerin, doch sie antwortet nicht. Die Zöllnerin öffnet das Couvert von der Bank mit den 24 Fünfhundertern und zählt im Beisein der Kollegen laut vor. Da sind ja noch mal 12.000 € sagt der Zöllner. Sie sagt nichts. Sie wissen aber schon, dass Sie nicht 10.000 € und mehr unangemeldet einführen dürfen…? Das steht überall und das haben Sie auch im Flieger per Flyer und Durchsage erfahren … und unsere ausdrückliche Belehrung vorhin? Da haben wir Sie doch auch noch mal auf die anmeldepflichtige Betragsgrenze ab 10.000 € hingewiesen? Zwischenzeitlich steht noch eine weitere Zöllnerin und ein weiterer Zöllner bei ihr. Haben Sie noch mehr Geld dabei, fragt die Zöllnerin? Sie schweigt. Wir werden sie durchsuchen müssen, wenn Sie nicht kooperieren. Kommen Sie bitte mal mit. … Ziehen sie Bitte mal Schuhe, Rock und Bluse aus … sie ist allein in einem kleinen Zimmer mit den beiden Zöllnerinnen… und ihr Mann sagte, es wird schon gut gehen … wo haben Sie das Geld her? Haben Sie Bankauszüge dabei? Können Sie die Herkunft des Geldes erläutern? Wem gehört es? Ihnen? Ihrem Mann – den haben wir übrigens drüben auch angehalten und der hat wohl auch erheblich höhere Beträge bei sich, als erlaubt … sie sagt nichts. Sie schweigt eisern, trotzig. Wir müssen ein VErfahren gegen Sie einleiten … ein Bußgeldverfahren … Was passiert jetzt mit mir?, fragt sie die Zöllnerin ….
Ähnliche Probleme? Fragen im Steuerrecht? Probleme im Steuerstrafrecht? Probleme in der Betriebsprüfung? Rufen sie an: 0611-890910